Dass Segelfliegen eine gute berufliche Basis ist, davon weiss derzeit Jan zu berichten. Schon als Kind Fliegen gelernt, eine Ausbildung zum Flugzeugbauer gemacht und heute kurz vor dem Abschluss seiner Bachelor Arbeit als Dualer Student bei AIRBUS. Eine wirklich beeindruckende Laufbahn. Auch der Wechsel in unseren Verein und die Ausbildung zum UL-Piloten auf unserer C 42 waren die richtigen Schritte 😉 Wer Jan treffen will , muss nach San Diego reisen. Als Mitglied des E-Genius Projektteams der Universität Stuttgart hilft er bei dem Vorbereitung zum 1. Take Off der E-Genius. Wir drücken die Daumen, dass das E-Genius Team den anschließenden Wettbewerb gewinnt !
Bericht 12, 04.10.2011:
Eine guten Morgen nach Deutschland,
gestern Mittag sind Eric und Klaus mit allen andern Fliegern gemeinsam in einem tollen Flug wie sie berichteten nach Moffett Field geflogen. Ich bin mit Karl, Philipp und Ingmar in unserem Wohnmobil und Anhänger zum NASA Moffett Field südlich von San Francisco gefahren. Zu unserer Überraschung musste nur unser Fahrer seinen Führerschein zeigen und alle konnten anschließend ungehindert auf das Gelände fahren. Mit Blaulichtgeleit wurden wir von der NASA Polizei zu unserem vorgesehen Platz geführt. Anschließend folgte das Einchecken in unseren NASA Zimmern die schon von großen Persönlichkeiten wie Neil Armstrong genutzt wurden. Wir sind hier an einem historischen der NASA untergebracht an dem vor einigen Jahren noch viel militärische Nutzung vorhanden war. Hier stehen noch große Zeppelinhallen aus den damaligen Zeiten. Heute ist hier etwas weniger los aber letzte Woche z. B. war hier noch die Airforce One so wie uns berichtet wurde. Am Abend teilten wir uns in zwei Gruppen zum Essen auf. Zurück in unseren Zimmern verteilte unser Hans Werner seinen Rum, der leider absolut nicht schmeckte. Heute Morgen begann der Tag für mich um 7 Uhr mit dem suchen und finden der Kantine zum Frühstück. Äußerst dürftig kann ich nur sagen! Anschließend folgte das Betreuen unseres e-Genius Standes für den heutigen Tag. Heute war von der NASA einen public day geplant zu dem viele verschieden Austeller zusätzlich noch eingeladen wurden der von Google gesponsort wurde zu dem auch der Goggle Chef Lerry Page mit seinem Fahrrad vorbei gekommen ist. Mit großer Spannung verfolgten wir dann ab 12 Uhr unsere Preisverleihung, die live ins Fernsehen übertragen wurde. Zunächst wurde uns ganz offiziell noch einmal der LEAP Preis für das leiseste Elektroflugzeug der Welt verliehen, der mit 10000$ von der Frau des verstorbenen Snoopy Erfinders gesponsort wurde. Es folgte die Verkündung des Gewinners der Green Flight Challenge die insgesamt mit 1,65 Mio $ dotiert war. Wir konnten den zweiten Platz (120000$) mit unserem Flugzeug erreichen. Pipistrel war einfach besser als wir. Dennoch sind wir sehr zufrieden wenn man bedenkt das nur drei Teams auf der Welt sich für diesen Wettbewerb qualifizieren konnten und wir als Universität großes Improvisationstalent an den Tag legen mussten. Pipistrel konnte auch nur deshalb so gut sein, weil sie als Projektpertner unseren Flieger in uns auswendig kannten. Auf dieser Basis konstruierten sie ein konkurrenzfähiges Produkt, das von der Alltagstauglichkeit weit entfernt ist. Ausßerdem steht einer Firma wie Pipistrel die Jahrelange Erfahrung im Flugzeugbau mitbringt eine ganz andere Organisationsfähigkeit mit sich als wir. Dennoch gratulieren wir Pipistrel anerkennend zu ihren Erfolg und freuen uns über unser zweit bestes Elektroflugzeug der Welt. Zusammenfassend können wir zwei große Erfolge mit nach Hause nehmen, verbunden mit der Kenntnis als einer der großen Sympathieträger (neben der amerikanischen Embry Riddle University) zu gelten.
Nach der Verkündung des Gewinners hatte ich die Ehre mit dem e-Genius und Klaus zusammen für das Publikum über das NASA Gelände einige tiefe Überflüge zu machen. Ein tolles Gefühl mit dem Flieger zu fligen an dem man selber mitbauen durfte. Leider fing es relativ bald an zu regen so dass wir zum abbauen völlig durchnässt den Anhänger schließen mussten. Von 4 bis um 6 gab noch einen offiziellen Empfang bei dem alles wichtigen Personen noch einmal anzutreffen waren. Neben dem tollen Buffet hatten wir viel zu lachen. Bis ich plötzlich zu einem Fernsehinterview eingeladen wurde und von den Kollegen sowie Prof. Voit Nitschmann quasi dazu gedrängt wurde. Oh je, da habe ich mir einen abgebrochen. Das Interview wird demnächst auch im Internet zu sehen sein. Zum Abendessen sind wir mit dem kompletten Team heute Abend zum Chinesen gegangen. Drei Kollegen von der CAFE Organisation haben uns freundlicherweise begleitet.
Für diese Vernstaltung wäre es in meinem Fall übrigens sehr sinnvoll gewesen wenn ich schon Visitenkarten gehabt hätte, so viel Leute von den unterschiedlichen Firemn wie z.B. NASA, Google, Northrop Grumman, CAFE Organistaion…. .
Übrigens wird VOX am 22.10 um 16:00 einen Fim über unser Team bzw. Elektromobiltät im Allgemeinen ausstrahlen.
Ich bin gespannt wie es mit der e-Genius weiter geht. Was meinen Teil betrifft flige ich nun morgen zurück. Am Mittwoch abend bin ich wieder in Hamburg und am Donnerstag Mittag habe ich die Verteitigung meiner Bachelorthesis. Am Freitag bekomme ich mein Abschlußzeugnis und am Montag fange ich in meine neuen Abtelung an zu arbeiten.
Das war nun meine letzer Bericht aus den USA und wir sehen uns bald wieder in Deutschland.
Grüße Jan
Bericht 11, 04.10.2011
Ich werde später noch mehr berichten weil wir gleich zum Essen gehen. Nur so viel, wir haben den zweiten Platz in der Green Flight Challenge gemacht. Zusätzlich haben wir den Preis für das leiseste Elektroflugzeug der Welt bekommen. Pipistrel hat den ersten Platz gemacht.
Bis später Jan
Bericht 10, 02.09.2011
Guten Morgen,
nachdem wir alle aufgestanden sind laufen derzeit die Vorbereitungen zum Abflug zum NASA Moffet Field. Dier Flieger wird aufgerüstet und unser Motorhome muss abfahrbereit gemacht werden. Doch was euch wahrscheinlich eher interessiert ist gestrige Abendveranstaltung im nahegelegen Hilton Hotel. Ein gelungener Abend bei dem ich festhalten darf, dass sich niemand so gut auf die Schultern klopfen lässt wie die Amerikaner selbst. Mit viel Engagement konnten die Angehörigen des Flugplatzes einen tollen Wettbewerb auf die Beine stellen bei dem wir viele tolle Persönlichkeiten kennenlernen durften. An diesem Abend wurde auch der Noise Prize fürs leiseste Flugzeug vergeben. Der Preis wurde persönlich vom Lindbergh Enkel, Erik Lindbergh, überreicht und ist mit 10000$ dotiert. Bei der Gelegenheit stellte Prof. Voit Nitschmann die Universität Stuttgart mit ihren Projekten vor, da sie hier bisher nicht bekannt war. Bisher galt das Credo sich so leise wie möglich zu verhalten, da wir offensichtlich keine Amerikaner sind und dass die Regeln aber so vorschreiben. Mit der Verleihung des LEAP (Lindbergh Electric Aircraft Prize) ist es nun an der Zeit den Amerikaner langsam beizubringen wer hinter der e-Genius steckt.
Es wurde aber noch ein zweiter Preis verliehen und zwar für die Teilnehmer des Golf Car Rennen. Beide Teams Pipistrel und e-Genius bekamen eine große Flasche Champagner verliehen, begleitet von lustigen Videos während des Rennens. Ebenso gibt es ein großartiges Video welches von den CAFE Leuten gedreht wurde. Ich hoffe wir können es bald bei Youtube sehen.
Nach einer erfolgreichen Veranstaltung besonders für das e-Genius Team fiebern wir nun der Preisverleihung auf dem NASA Moffett Field am Montag entgegen.
Übrigens, nach der Veranstaltung wollten wir uns ursprünglich mit den Embry Riddle Leuten in der Innenstadt noch treffen. Wir haben auch einen Ort ausgemacht aber aus irgendwelchen Gründen haben wir uns nicht gefunden. Trotzdem hatten wir einen guten Abend in der verabredeten Disco bei der wir uns gegen 3 Uhr morgens auf den Rückweg machten.
Ich hoffe ich habe morgen Internetzugang und kann euch vom Finale berichten.
Bis bald, Jan
Bericht 9, 01.09.2011
Nachdem wir die die Reserve am Donnerstag nachweisen konnten folgte eine großes BBQ für alle Teilnehmer und Helfer des örtlichen Flugplatzes. Tolles Essen mit guten Wein hier aus der Gegend. Leider gab es dort einer Fehleinschätzung der Teilnehmerzahl so dass alle nur einen Teller zu essen bekamen. Diejenigen die am meisten gelacht und getrunken haben waren die wir Deutschen. Der sehr lockere Abend mit den Konkurrenten hatte ein Golfcar-Rennen am folgenden Tag zur Folge. Es traten an e-Genius gegen Pipistrel. Äußerst lustiges Rennen bei dem wir uns mal ordentlich zum Deppen gemacht haben. Aber das war es wert! Am Nachmittag war ein großer Teil von uns in einem Nationalpark um San Francisco unterwegs. Der kleinere Teil war am Flugplatz vor Ort um unseren Flieger zum Viedoflug vorzubereiten. Die NASA und Fox montierten an der e-Genius Kameras aus verschiedenen Positionen. Am Abend waren wir zum BBQ von Freunden von Daves (er ist so eine Art Vice-Teamleader) Frau Lisa eingeladen. Alle samt sehr nette Drachenflieger mit großer Gastfreundschaft.
Heute war unser public day. Von 9 bis um 4 kamen verschiedene Leute um sich unsere Fliger anzuschauen. Unser Ingmar hat sich heute ans Herz gefasst und zum ersten mal hier in den USA ein nettes Mädel aus dem Embry Riddel Team angesprochen von der er schon die ganze Zeit schwärmte. Er hatte sie schon auf der Aero in Friedrichshafen kennengelernt und hier wieder getroffen. Viel Erfolg! J Unser heutiger Tag neigt sich dem Ende und wir bereiten uns auf das große Dinner im Hilton Hotelhier ganz in der Nähe vor. Wir hoffen auf einen aufe einen guten Abend, immerhin haben wir uns mit den Embry Riddle Leuten schon verabredet. Morgen packen wir unsere Sachen und fahren zum NASA Moffett Field.
Bericht 8, 30.09.2011
Hallo,
gestern hatten wir wie gesagt unseren Rest-Day. Nach dem morgendlichen Briefing begann die Tagesplanung verschiedener Gruppen unseres Teams. Zwei Gruppen sind an verschiedene Seen in näheren oder aber auch weiteren Entfernung gefahren. Unser eins ist mit Robert und einigen Überredungskünsten auch Karl nach San Francisco zum Sightseeing gefahren. Unsere Piloten hatten im Gegensatz zu uns nicht frei. Sie mussten ihre Flugvorbereitungen mit Sidone als erfahrene Air France Pilotin und Clemens als gefragter Systemer vorbereiten. Karl war sich von Anfang an nicht sicher ober er mit soll und hat somit von Anfang an etwas rum gestänkert, zwischen drin war es etwas anstrengend mit ihm aber ich glaube zusammenfassend fand er es auch sehr gut. Wir waren auf der Golden Gate Bridge, (schwarz) Cable Car fahren, auf dem Coit Tower, China Town, Hafen und in einem riesen Shopping Center. San Francisco ist eine sehr schöne Stadt mit viel Berg und Tal Fahrten. Es gibt aber auch Gegenden die nicht so got aussehen und dass ziemlich dicht am Stadtzentrum. Das durften wir z. B. erfahren als wir in der Nähe des Shopping Centers parkten und uns ziemlich komische Gestalten begeneten. Selbst unserem Robert war nicht ganz wohl. Unser Auto wurde zum Glück aber nicht aufgebockt (so wie man es aus den Filmen kennt) und konnten uns mit vollen Tragetaschen auf den Rückweg machen.
Nach dem Frühstück heute morgen begann das Briefing mit Hektik, kurzfristig wurde das Briefing vorverlegt und wir mussten zusehen dass wir unseren Flieger fertig start klar bekommen. Unsere Piloten waren diesmal besser vorbereitet und dementsprechend ruhig gingen auch die Startchecks von der Hand. Die e-Genius war heut die Nummer zwei, gefolgt von der G4 und S10. Die Phoenix startete heut als erstes. Das Towing lief ohne Probleme und um 9:10 hob unser Flieger ab. Gleich zu Anfang fingen Klaus und Eric drei Kreis um einen Turnpont zu drehen. Große Bedanken im Team über Navigationsproblem mit unseren GPS System begannen von Neuem. Die Phoenix ereichte nach knappen zwei Stunden mit einem „Affenzahn“ und in „Ameisenkniehöhe“ die Zielliene bei der überigens wie im Formel 1 Rennen die Zielflaggen geschwenkt werden. Etawas später folgten Klaus und Eric mindestens genauso schnell aber mit ausreichender Sicherheitshöhe. Eindrehen in den Gegenanflug, Fahrwerk ausfahren, aufsetzen und ausrollen. Zwei lächelnde Piloten öffneten diesmal die Haube. Es folgten direkt Interviews mit Fernsehteams und Reportern. Jedoch berichteten sie von Bedenken ihren Flug gleich zu Anfang schon fort zu führen. Extrem laute Geräusche waren direkt hinter ihrem Cockpit zu vernehmen. Da unsere Piloten aber immer direkt mit den technischen Veränderungen am Flugzeug vertraut waren, konnten sie sich denken was es letztendlich hätte sein können. Direkt nach der Landung konnten wir schon einen Gegenstand am Seitenleitwerk erkennen. In Ramona modifizierten wir den Baldachin über dem Mittelflügel. Wir ersetzten die alte Konstruktion durch eine Bespannung. Diese befindet sich genau über der Öffnung des Gesamtrettungssystems. Durch die Sonneneinstrahlung und die Hitze löste sich die Bespannung und blieb am Seitenleitwerk hängen. Außer viel Krach ist glücklicherweise nichts passiert. Zur Ankunft an der Parkposition stiegen Klaus und Eric unter Beifall aus ihrem Flugzeug aus. Heute funktionierte die Navigation nach kurzen Komplikationen als die beiden dreimal um einen Turnpoint kreisten. Die Durchschnittsgeschwindigkeit war ebenfalls erheblich höher als gestern. Für den Nachmittag war die Überprüfung der vorgeschriebenen halbstündigen Reserve angesagt. Eine nicht Einhaltung der 30 Minuten hat eine Disqualifikation zur Folge. Steffen und Clemens kamen ziemlich ins schwitzen! Kurz vor Vollendung der 30 Minuten stieg die Spannung. Wir konnten eine absolut genaue Punktlandung hinlegen. Klaus und Eric hätten keine kWh mehr verbrauchen dürfen. Alles hat absolut genau gepasst!
Soeben komme ich vom Teamfoto zurück und gleich beginnt bei uns hier ein großes BBQ. Wir haben versucht mal eine Tendenz der Vernatwortlichen zu bekommen aber da haben wir absolut keine Chance. Wir werden erst Montag bei der NASA ein Ergebnis bekommen. Wir sind hier alle sehr gespannt wie es ausgeht und fiebern alle auf den ersten Platz. Es ist machbar! Morgen ist mal wieder ein großer Pressetag und wahsrscheinlich werden einige von uns wieder auf Sightseeingtour gehen. Für die weiteren Planungen der nächsten Tage werde ich euch nochmal auf den laufenden halten.
Grüße Jan
Bericht 7. 28-09-2011
Mein Tag begann heute früh mal wieder um 6 Uhr. Aufstehen, anziehen ins Hotel zum Duschen und Frühstücken fahren. Unser Wohnmobil hat leider keine großen Wasserkapazitäten, so dass wir zum Duschen auf das Zimmer vom Robert ausweichen dürfen. Um 8 Uhr morgens ist unser Meeting. Nach einer kurzen positiven Zusammenfassung von gestern folgte die Tagesaufgabe für heute. Heute ging es um die Effizienz der einzelnen Flugzeuge. Eine Distanz über mehrere Turnpoints von 200 Milen (im Radius einer halben Mile) mit einer Average Speed von mindestens 160km/h ist so abzufliegen, dass möglichst wenig kWh verbraucht werden. Können diese Limits aus irgendwelchen Gründen nicht eingehalten wird das betroffene Team disqualifiziert. Nach unserer Einschätzung ist es ein Kopf an Kopf Rennen zwischen Pipistrel und uns. Zumal Pipistrel den Flieger die G4 auf der Basis baute die e-Genius zu schlagen. Im Gegensatz zu uns kann die G4 vier Personen mitnehmen verbraucht dafür aber ungefähr doppelt so viel an Energie wie die e-Genius. Unsere Piloten sind nun also gefragt!
Die Flieger müssen alle über Nacht draußen stehen. Nach dem Wiegen durften wir auch nichts mehr an unseren Fliegern für die komplette Woche verändern, noch nicht einmal neues Klebeband verwenden. Uns ist es auch nur unter Begleitung gestattet an den Flieger zu gehen. Nicht mehr als vier Leute und alle müssen eine grünes Shirt tragen. Äußerst modisch, ich mag das Ding absolut nicht! Diese Vorschriften werden auch streng eingehalten, folgen wir diesen Regeln nicht werden wir disqualifiziert.
Nach dem heutigen Briefing begann Robert, Phillipp und ich den Flieger abzuledern, Transponder Code und die richtigen Frequenzen zu rasten. Für 10 Uhr war das Towing der Flieger zum Abflugpunkt vorgesehen. Als Begleitung an den Flügeln lief alles glatt. Kurz nach 10 Uhr starte zuerst unsere e-Genius, G4, Phönix und anschließend die Stemme. Von da an folgten Probleme mit dem Navigationssystem. Leider war es aus irgendwelchen Gründen nicht einwandfrei nutzbar, so dass die Belastung unserer Piloten Klaus und Eric stiegt. Um mit entsprechender Durchschnittsgeschwindigkeit zu den vorgeschriebenen Wendepunkten zu navigieren, mussten unsere Piloten alles zu Fuß ermitteln. Trotz der technischen Probleme wird gerade so das fliegerische Können der Piloten Klaus und Eric deutlich. Nach unserer eigenen Auswertung haben unsere Piloten eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 166km/h erflogen und verbrauchten ca. 1 kWh mehr als in anderen Vergleichsflügen. Sicherlich wäre mit elektronischer Unterstützung noch etwas mehr raus zu holen gewesen aber wir sollten bedenken dass alle Turnpoint umflogen wurden, nicht von der vorgegebenen Flugstrecke abgewischen sind und wir somit nicht disqualifiziert werden. Zumindest haben wir noch nichts negatives gehört.
Nach einem Überflug folgte die Landung mit anschließendem zurückschieben der Flieger, bei dem wir seit heute von einem VOX Fernsehteam begleitet werden. Sehr ungewöhnlich für mich wenn die Wettbewerbstage schon um zwei Uhr mittags zu Ende sind. Klaus Frau Sidone und Ingmar haben heute einen tollen Salat mit super Brot (sehr europäisch) für das ganze Team gezaubert. Ingmar und Philipp sind nun unterwegs nach San Francisco, da ich hier noch einige Dinge zu tun hatte werde ich wohl erst morgen dort sein. Morgen wird nämlich ein Ruhe-/Lade-Tag sein. Erst am Donnerstag folgt der Speed Task, bei dem es dann um die Geschwindigkeiten geht. Ich werde wieder berichten.
Grüße Jan
Bericht 6: , 27-09-2011
Nach unserer Wohnmobiltour entlang Malibu Beach (David Hasselhoff haben wir leider nicht getroffen J ) gemeinsam mit Karl und Robert erreichten wir schließlich unseren neuen Flugplatz Santa Paula. Ein Freund vom Eric hat hatte dort zum Grillen eingeladen. Es war ein super lustiger Abend mit den Leuten dort. Sehr gutes Essen, viel Bier und zwei nette Mädels, allerdings schon etwas älter. Es war äußerst amüsant als der Prof. Voit Nitschmann unseren Karl zu später Stund etwas dazu gedrängt hat einen der Mädels eine Tour des e-Genius zu geben und er etwas verschüchtert reagierte. Zu Ingmar und mir meinte er wir hätten die Mädels ja voll im Griff 😉 Gegen zwei Uhr morgens waren wir bei netter Gitarrenmusik nur noch zu viert am Trinken. Ein sehr gelungener Abend!
Am folgenden Tag nach einem Kaffee verabschiedeten wir uns von allen und fuhren diesmal im Wohnmobil mit Karl und Klaus nach Santa Rosa zum Flugplatz an dem der Wettbewerb stattfinden wird. Eine echt lange Tour, allein 400km ohne eine einzige Kurve oder eine größere Siedlung. Unser Wohnmobil lässt sich sehr schlecht fahren, mit den sehr weichen Blattfedern und den relativ schlechten Bremsen fährt es sich wie ein schwankendes 7t Schiff auf der Straße. Nach schönen Reiseimpressionen vorbei an San Francisco erreichten wir schließlich gegen 7 Uhr abends den Flugplatz. Da das ein kontrollierter Platz ist und der Wettbewerb noch nicht begonnen hatte mussten wir die erste Nacht vor dem Flugplatz im Wohnmobil schlafen. Andere des Teams wohnen nun im nahegelegen Holiday Inn für über 200$ die Nacht mit morgendlichen spartanischen Frühstück vom Plastikbesteck. Im Hotel traf schließlich auch der Rest des Teams ein. Insgesamt sind wir nun 18 Leute die sich alle auf Ihre Art und Weise um das e-Genius Projekt verdient gemacht haben.
Eines bleibt dabei aber noch zu erwähnen. Als unser Heinz bei der Einreise vor dem Emigration Service stand wurde er gefragt wo er im Krieg war. Mit seiner ganz trockenen Art und Weise antwortete er, „im Keller“. Daraufhin musste der Emigration Typ so stark anfangen zu lachen dass Heinz seinen Stempel bekam ohne seine Fingerabdrücke zu verlangen.
Sonntag begann die technische Abnahme der Flieger. Wie groß die Herausforderungen waren dieses Projekt zu vollenden, macht die ursprüngliche Teilnehmerzahl von 14 Teams auf heute noch 3 Teams deutlich. Unsere größte Sorge galt zunächst unserer Nationalität. Wir haben zwei amerikanische Teamleiter und der Rest vom Team sind deutscher Nationalität. Ebenso wurde das Flugzeug in Deutschland gebaut, alles in allem sind wir schon sehr deutsch. Die Teams Pipistrel und Phoenix sind aber genauso wenig amerikanisch. Das vierte Team kommt von der Embry Riddel Universität. Das ist das einzig amerikanische Team mit einer umgebauten Stemme S10. Allerdings haben sie kein Rettungssystem in den Flieger integriert und keinen zweiten Piloten wie vorgeschrieben. Leider wurden sie deswegen disqualifiziert, so dass jetzt nur noch drei europäische Teams gegeneinander antreten. Dennoch ist die Embry Riddel Universität hier vor Ort und nimmt an allen Flügen und Abnahmen teil. Wer weiß, vielleicht lässt sich nach Protesten der drei verbliebenen Teams über deren Disqualifikation doch noch eine Lösung finden. Die Dokumentenkontrolle sowie die technische Abnahme konnten wir gestern erfolgreich bestehen. Für mich ist es sehr interessant mit anzusehen dass hier ständig Leute von Boeing oder ganz besonders der NASA um die Flieger herumschleichen. Heute war die Wägung und Sichtfeldüberprüfung. Da wird eine Wissenschaft draus gemacht. Der Flieger wurde in die Halle geschoben, wir mussten Abstand von den Wagen nehmen und sollten uns nach Möglichkeit auch nicht bewegen aufgrund der Luftdruckveränderung. Ich bin mir ehrlich gesagt nicht ganz im Klaren darüber wie genau die Wagen wirklich sind. Für die Sichtfeldüberprüfung ist einer der Prüfer mit einem selbst gebauten Sichtfeldüberprüfungsmessgerät (sehr abenteuerlich) in den Flieger gekrabbelt und hat bei geschlossener Haube die Rundumsicht überprüft. Anschließend gab es für alle mindestens einen Start bei der die Startstrecke und die Landestrecke in einem bestimmten Bereich liegen muss. Zusätzlich wird der Lärmpegel gemessen! Für das leiseste Flugzeug wird ein Preis von 10000$ vergeben. Bisher ist es nicht offiziell, inoffiziell wurde uns aber schon gratuliert und gesagt dass wir mit 4 dB unter allen anderen Flugzeugen liegen. Der erste Sieg geht also an uns. Morgen ist es wichtig so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen, der sogenannte Effizienzflug. Ich werde berichten.
Bericht 5: 26.09.2011
Ein Hallo vom Highway!
Am Mittwochabend nach dem letzten Flug wollten wir eigentlich zusammen nochmal essen gehen. Durch die allgemeine Schrauberei viel diese Event jedoch ins Wasser (oder besser in die Wüste?), so dass ich wieder Mal spät ins Bett gekommen bin. Auch wenn unser Flieger nicht perfekt ist und es immer noch etwas daran zu tun gibt, gehen wir es nun etwas ruhiger an. Die Flugstrategie ist besprochen und wir hatten während unserer Testflüge keinen nennenswerten großen Probleme. Während des ersten Fluges am Morgen sind Prof. Voit-Nitschmann, Karl, Ingmar, Robert und ich in den hier ansässigen Golfclub zum Frühstücken. Endlich mal ein Lokal mit etwas mehr Kultur. Nicht immer nur die Schnellrestaurants, der Golfclub kam dem europäischen Frühstück schon etwas näher.
Nach dem morgigen Flug konnten wir noch eine abschließende Wägung der Schwerpunktlage beim ansässigen Luftfahrtechnischen Betrieb durchführen, bei dem unser Flieger für großes Aufsehen sorgte. Am Nachmittag begann so langsam das Aufräumen, zusammenpacken und die Planung für die kommenden Tage. Heute früh saßen wir zum Frühstücken draußen vor unserem Wohnmobil begleitet von Sigfrieds Geschichten. Am Vormittag verabschiedeten wir uns besonders von der Familie Joop für die herzliche Gastfreundschaft. Die neu gewonnenen Freunde aus Ramona werden unser Geschehen für den Wettbewerb mitverfolgen. Im Moment bewegen sich insgesamt vier Wagen mit Anhänger Richtung Norden nach Santa Paula. Dort werden wir heute bei einem Freund von Eric die Nacht mit einem Barbecue verbringen. Gleich morgen Früh geht’s Richtung Santa Rosa auf dem der Wettbewerb stattfinden wird. Während ich euch diese Zeilen schreibe sitze ich im Wohnmobil und die Landschaft zieht an mir vorüber. Landschaftlich sehr interessant durch die wüstenähnliche Gegend zu fahren. Wir freuen uns schon alle auf Santa Rosa und sind gespannt was uns dort erwartet. Alle arbeiten auf den ersten Platz hin, nach der Observation unserer Konkurrenten übers Internet scheint diese Ziel erreichbar.
Neben den einmaligen Erlebnissen die ich hier mitnehmen darf, wächst hier so ganz nebenbei mein Netzwerk was die Luftfahrt betrifft. Mit Prof. Voit-Nitschmann bin ich nun per „Du“ und zwei Ingenieure aus dem e-Genius Team fangen im November bei der Firma Grob in Mindelheim an zu arbeiten nachdem wir dort die Testflüge durchführen durften. Ich freue mich auch schon auf die Firmen und Universitäten die an diesem Wettbewerb teilnehmen.
Bericht 5 vom 22.09.2011:
Auf nach San Diego,
gestern lief das Programm etwas lockerer ab, daher sind Ingmar und ich in die Stadt nach San Diego gefahren. Das war ein Touristentour im Schnelldurchgang. Ingamr hatte im Vorfeld schon den Californienführer gelesen und kannte so die Sehenswürdigkeiten vor Ort. Ihr müsst euch das so vorstellen dass wir uns in den Wagen gesetzt haben, ins Navi die entsprechende Adresse eingegeben haben, am Ziel ausgestiegen Fotos gemacht und zum nächsten Punkt gefahren sind. Wie die Japaner die dann die Fotos machen um dann sagen zu können einmal dort gewesen zu sein. Zweimal Beach, Down Town, Hafen, Broadway usw. Nach dem Abklappern unserer Ziele überfiel uns der Hunger und hatten vermutet uns direkt am Broadway irgendwo in ein Cafe zu setzen. Doch falsch gefehlt, dort sind Hauptsächlich Bürogebäude angesiedelt. So bestellten wir uns ein „super leckeres Menu“ im Wendys. Dort fragten wir auch gleich nach einem Kneipenviertel oder so etwas ähnlichem und sind schließlich in einer Bar geendet. Diesmal hatte ich auch meinen Perso mit, so dass ich keine Problem hatte irgendwo rein zu kommen. Die Stimmung wurde richtig gut, so dass es schwierig wurde nur zwei Bier zu trinken. Unsere Gespräche drehen sich auch hauptsächlich um die Frauen 😉 bis wir in einer netten Runde von deutschen Mädels endeten. Amerikanische wären interessanter gewesen aber die deutschen waren auch äußerst nett. Leider mussten wir schon relativ früh wieder zurück weil morgens um 6 die allgemeine Aufbruch zum Flugplatz ist um wieder zu starten.
Der andere Teil des Teams war gestern Nachmittag zum Kaffee und Kuchen von Sigrfried und Linda Joop eingeladen. Aus dem Kaffee und Kuchen wurden mehrere Stunden mit einer intergierten Teambesprechung. Hauptsächlich ging es dort um zwischenmenschliche Dinge was das team betrifft da hier ab uns zu schon einige Spannungen zu spüren sind. Die Besprechung war bitter nötig und wir konzentrieren uns nun auf den Entspurt!
Heute Morgen sind Eric und Klaus wieder zu Erprobungsflügen gestartet. Derzeit wird hauptsächlich nach dem optimalen Steigen und effizientesten Sinkflug gepfeilt. Doch bevor die beisen Starten können musste das Competition Weight in Form von Blei in den Fliger sicher eingebaut werden. Mit dem Karl wird dieses Gewicht auch so erreicht aber mit Eric muss Blei mitgenommen werden. Daher war der erste Start heute früh etwas verspätet. Zum Nachmittag hatten wir eine nachbesprechung des Fluges mit allen Teammitgliedern und verschiedenen Flugstrtegien besprochen. Sehr interessant mit den Ergebnissen der Testflüge die Steig und sinkraten auszuwerten und zu optimieren.
Die Anspannung steigt auch bei uns! Am Freitag geht’s Richtung San Francisco zu einem Freund vom Eric mit kleiner Party und danach weiter nach Santa Rosa zum Flugplatz. Vorhin haben wir schon mal unsere Konkurenten übers Internet auspioniert. Facebook eignet sich dafür sehr gut!
Viele Grüße Jan
Bericht 4 vom 21.09.2011
Hallo,
gestern früh ist der Klaus mal wieder ab 6 Uhr morgen quickvidel aus dem Bett gesprungen, weil keine Nebel war und er fliegen wollte. Zwei Stunden sind Karl und Klaus geflogen mit der Aufgabe das beste Verhältnis von Steigleistung, Energieverbrauch und Geschwindigkeit zu erfliegen.
Während des Fluges meldete sich eine Notruf über Funk. Gott sei Dank aber nicht von unserer Maschine. Innerhalb von kurzer Zeit standen hier die Rettungskräfte am Runway. An einer PC 12 ließen sich die Klappen nicht mehr vernünftigt verfahren. Es ist aber alles gut gegangen.
Nachdem ich noch einige Aufgaben am Flieger erledigen konnte sind Ingmar und ich in die Stadt zum Wäsche waschen, einkaufen Mittagessen organisieren usw. Am Abend sind Klaus und Eric nochmal geflogen. Direkt im Anschluss habe ich mich an den Einbau meiner verfahr baren Lüftungsklappe unterm Rumpf gemacht. Während unserer Arbeiten kam Prof. Voit-Nitschman, Robert und Erics Frau aus Stuttgart hier an. Allen drei war die Müdigkeit ins Gesicht geschrieben. Dementsprechend kurz waren sie auch vor Ort. Karl beschäftigte sich mit dem Baldachin und Steffen mal wieder mit den Systemen während Klaus eifrig am Schreiben war und Ingmar sich schon hingelegt hatte. Irgendwann nach 1 Uhr morgens sind wir ins Bett gekommen. Aber dafür hat meine Belüftungsklappe einwandfrei funktioniert. Heute sind wir schon wieder um 6 Uhr los ohne Frühstück und ohne Dusche. Der Aufbau hat heute super funktioniert. So langsam spielt sich das kleine Team hier ein! Nach 2h erfolgte die Landung von Karl und Klaus. Während des Fluges wurde ein lautes Pfeifen festgestellt. Wir vermuten da wir gerade den Flieger abdichten, dass durch die Abdichtung nun irgendwo die Luft austritt und wahrscheinlich irgendein Tape zum Flattern bringt. Ebenso war keine Temperaturänderung durch das Verfahren der Lüftungsklappe zu erkennen. Das Bedeutet dass diese Lüftung Nr. 2 keinen großen Einfluss auf die Kühlung hat. So wäre zu überlegen den zweiten Kühler eventuell auszubauen. Dies würde 5kg einsparen. Allerdings benötigen wir für diese Versuche mehr Erprobungsflüge, so dass wir es beim jetzigen Stand belassen. Während ich diese Zeilen schreibe sitze ich mit einem riesen Krach direkt neben dem Propeller. Derzeit läuft ein Standlauf über ca. 1,5h und ich passe auf dass niemand in den Prop läuft. Heute Abend werden wir nicht fliegen, dafür fahren heute Nachmittag Ingmar und ich zum ersten Mal nach San Diego in die Stadt.
Ich wünsche euch eine gute Nacht. Uns steht der Tag noch bevor.
Bericht 3 vom 19.09.2011
Guten Morgen,
wo war ich beim letzten Mal stehen geblieben?
Am Donnerstag Abend vorm schlafen gehen musste ich erst Mal mit den Ameisen im Wohnmobil kämpfen. Sehr nett wenns dann doch irgendwann anfängt zu kribbeln, so wie Karl berichtete. Meine Ameisen habe ich vorm schlafen gehen mit der Chemiekeule zur Strecke gebracht. Am Freitag habe ich vom Karl eine riesen lange To Do Liste bekommen. Jeder hier im Team vor Ort hat seine eigenen Aufgaben, ich bin hier hauptsächlich für die technischen Dinge am Flugzeug zuständig. Freundlicherweise werde ich dabei vom Ingmar unterstützt. Ausbauen der Schleppkupplung, einstellen der Propellerverstellung, montieren und einstellen des Spornrades, Aerodynamische Verbesserungen in Form von Bau einer verfahrbaren Kühluftklappe, dies ist ein kleiner Ausschnit der To Do Liste. Ursprünglich hatten wir für den Freitag unseren ersten Flug in den USA geplant, doch leider wurde aufgrund der vielen Arbeit nichts daraus. Dementsprechend gut war unsere Stimmung dann auch. Abends sind wir gemeinsam zum Mexikaner gegangen. Danach wollten Steffen, Ingmar, Klaus und ich in der Stadt noch einen trinken gehen. Blöderweise konnte ich mich nicht ausweisen, weil ich all meine Sachen im Büro hier am Flugplatz vergessen habe, das jeden Tag gegen 5 abgeschlossen wird, und somit musste ich schließlich gehen. Ich hatte mit den anderen ausgemacht dass ich sie dann später abhole. Als ich bei uns im Wohnmobil ankam hat mir der Karl daraufhin seinen amerikanischen Flugschein gegeben da auf diesen kein Foto ist. Folglich war mein Geburtstag im Jahr 1978. Mit viel hin und her durfte ich doch noch in die Bar, wo wir einige typische amerikanische Mädels (bezogen auf den Umpfang) trafen. Der Kontakt war schnell hergestellt, weil es dort ziemlich leer war und Ramona relativ klein ist. So wurden wir recht bald angesprochen und haben über typische Klischees gelabert. Gegen zwei Uhr sind die Kollegen mit viel Alkohol ins Bett gefallen.
Gleich am Samstag früh konnten wir endlich zum Erstflug in den USA starten. Hier am Flugplatz haben wir schon relativ viel Beachtung bekommen, was wir da am Samstag zum ersten Mal aus dem Hangar geschoben haben. Dementsprechend groß war auch die Menschtraube vor dem Erstflug. Seitdem kommen immer wieder Leute vorbei nur um den Flieger anzuschauen. Außerdem werden wir hier am Flugplatz seit dem besonders herzlich begrüßt. Karl und Klaus sind am Morgen ohne Probleme 2h geflogen. Dabei war ich für den Funkkontakt am Boden zuständig falls es Probleme geben sollte, da ich der einzige mit einem Funksprechzeugnis am Boden bin. Glücklicherweise lief aber alles glatt, mir graute es schon vor der Kommunikation mit dem Tower. Anfänglich hatte auch Klaus mit der Kommunikation seine Probleme. Ungewollt haben wir bei unseren Flügen für Aufsehen gesorgt. Wird der Gashebel ganz zurückgestellt bleibt der Propeller stehen. Die gängige Praxis hat das Ausrücken der Feuerwehr mit der Meldung eines Notfalls zur Folge. Die Nachfrage des Towers konnte diese Dinge aber klären. Tagsüber wurden die Batterien wieder für einen abendlichen Flug geladen. Bei den Temperaturen hier muss immer wieder darauf geachtet werden dass die Batterien nicht zu heiß werden. Daher haben wir uns einiger Hilfsmittel bedient wie auf den Bildern zu sehen ist. Während des ladens habe ich mich an meine To do Liste gemacht. Unser Gastgeber Siegfrid besucht bei uns übrigens öfter. Dabei kommt er immer wieder mit neuen Autos. Echt tolle Wagen! Abends sind Eric und Karl zusammen mit einem anderen UL geflogen um tolle Bilder zu machen. Nach dem Fotoflügen gab es noch ein gemeinsames Bier.
Heute früh ist der Klaus um 6 ganz hektisch ausm Bett gesprungen. Normalerweise hatten wir bisher in der Früh hier immer Nebel, heute am Sonntag allerdings nicht. Klaus war heiß aufs Fliegen. Ohne Frühstück haben wir den Flieger ausgepackt. Klaus und Karl sind heute ein CAFE-Programm für den Wettbewerb geflogen. Eine Strecke von 200 Milen bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 160km/h zu fliegen und dabei so wenig wie möglich Energie zu verbrauchen. Zu unserer Freude konnten wir die Anforderungen mit 40kW (als äquivalent umgerechnet 1,2 Gallonen) gut erfüllen. Es wird spannend wie gut unsere Konkurrenten sind. Abends sind Karl und Eric wieder geflogen. Sigfried besuchte uns dabei diesmal mit einem Bugatti. Meine persönliche Stimmung war heute leider nicht auf dem Höchststand. Ich habe hier sehr viel gearbeitet, bei der mir eingefallen ist das meine Präsentation für die Disputation auf meinem Stick war und ich hier in den USA keine neue Präsi bauen kann, weil die Daten dazu ebenfalls auf meinem Stick waren. Da ich direkt am folgenden Tag meiner Ankunft meinen Disputationstermin habe, muss ich mir nun etwas einfallen lassen. Naja, ich werds schon irgendwie hin kriegen. Außerdem hatte ich mit dem Eric eine kurze Diskussion die das Ganze nicht verbesserte. Aufgrund meiner Arbeit war ich heute Abend z.B. auch nicht mit zum Essen. Grad ein bisschen doof hier. Aber morgen ist ein neuer Tag. Gute Nacht!
Viele Grüße Jan
Bericht 2 vom 16.09.2011
Guten Morgen!
Gestern Abend bevor der Flieger ankam wollten wir noch schnell zu unserem Motorhome um etwas zu essen. Unsere Fahrt endete jedoch noch vor dem Flugplatztor. Nach ca. gefühlten 30 Minuten und Unterstützung durch den Sicherheitsdienst sowie der Anfahrt eines Flugplatzoffiziellen konnten wir schließlich doch das Gelände verlassen. Nach einem kurzen Abendbrot erreichte die e-Genius mit Ingmar und Eric den Flugplatz. Glücklicherweise schlug unser Jetlag so stark durch, dass der Arbeitswille auf einem Tiefpunkt war und wir dann doch schlafen gegangen sind. Nachdem ich in der Nacht dreimal von Airbus in Hamburg und Stade angerufen wurde, erreichte mich die Zusage für den Customer Service Bereich in Hamburg. Wie schön endlich mal eine Zusage zu bekommen.
Der Tag begann heute mit einem Frühstück unter Palmen, dem Bekämpfen von Ameisen und interessanten Gesprächen mit unserem Gastgeber Sigfried. Die e-Genius konnten wir heute unbeschadet aus dem Anhänger laden und für Flugvorbereitungen präparieren. Dazu habe ich heute das neue Spornrad mit Verkleidung montiert. Das Hauptfahrwerk auf Funktion überprüft, die Fahrwerksklappen montiert und abgedichtet. Mittlerweile sieht die e-Genius schon wieder wie ein Flugzeug aus. Während der Arbeit hörten wir dem Sprechfunkverkehr zwischen Tower und Flugzeugen zu. Ich muss gestehen auch wenn ich vor kurzem das BZF I bestanden habe, verstehe ich noch nicht jede Anweisung. Der Steffen hat sich heute mit der Elektronik beschäftigt und dabei leider meinen Stick mit Bachelorthesis, Bewerbungsunterlagen und sonstigen Dingen geschrottet. Das ist sehr ärgerlich für mich aber ich glaube ich werds überleben. Während ich gerade die Email schreibe werden die Akkus für die morgigen Flüge geladen und der Propeller montiert. Ich denke wir werden hier heute noch ein wenig länger arbeiten.
Ich wünsche euch schon mal ein schönes Wochenende in Deutschland.
Bericht 1 vom 15.09.2011:
Hallo !
Am Montag bin ich von Hamburg über London nach San Diego geflogen. Die Flugzeit von London nach San Diego betrug dabei anstrengende 11h. Direkt am Flughafen in San Diego habe ich mich mit einer Freundin verabredet die zufällig in Kalifornien im Urlaub ist. War äußerst nett sich auf einen Kaffee auf der anderen Seite der Welt zu treffen, wo dass doch viel einfacher in der Stader Nachbarschaft wäre. Nach meinem Kaffee konnte ich mich um meinen Abholservice kümmern. Steffen Geinitz einer der Projektleiter hatte zuvor den Klaus Ohlmann, berühmter Rekordsegelflieger und hier in den USA einer der e-Genius Wettbewerbspiloten, vom Flughafen Los Angeles abgeholt und mit meiner Abholung von San Diego verbunden. Unsere Reise endete auf dem ca. 1h entfernten Ramona Airfield. Unser Bett im riesen Wohnmobil war freundlicherweise schon von den anderen Kollegen vorbereitet. Die erste Nacht konnte ich wirklich nicht gut schlafen. Neben dem Jetlag weckten mich die Kojoten und ein starkes Gewitter ab und zu mal auf. Wir haben hier übrigens eine Zeitverschiebung von 9h.
Am Dienstag gab es nach der Begrüßung von Karl Käser (Bauleiter und Wettbewerbspilot), Ingmar Geiß (in Stuttgart verantwortlich für die Belastungsversuche zusammen mit dem LBA) und Eric Raymond (Für die USA offizieller Teamleiter) ein erstes Frühstück unter den Palmen direkt am Flugplatz. Anschließend folgte die erste Teambesprechung. Nachdem der Flieger vom Zoll noch nicht freigegeben war, versuchten wir den Hangar von Eric ein wenig aufzuräumen, den er hier schon seit mehreren Jahren angemietet hat. Ich kann nur sagen das ist ein riesen Saustall! Es folgte das Lesen meiner Emails unter einem Flügel einer Cessna, neben Palmen und einem gekühlten Bier. Am späten Nachmittag gingen wir hier auf einen der Hügel, für uns Norddeutsche sind es eher Berge, wandern.
Zum ersten Mal habe ich in diesem Jahr ein richtiges Summerfeeling. Hier waren bisher jeden Tag so um die 30°C und Kakteen wachsen hier in der freien Landschaft. Fürs wandern war es daher wichtig genügend Wasser mit zu nehmen. Nach einem sehr schönen Sonnenuntergang gingen wir zum Essen in die Stadt.
Der Mittwoch begann mit Ärger! Unser offizieller amerikanischer Teamleiter hatte sich nicht um das Pflegen von diplomatischen Kontakten wie z. B. des Flugplatzes hier gesorgt und prompt flogen wir hier vom Platz. Mittlerweile ließ sich durch Erzählungen von anderen zwischen den Zeilen lesen, dass der Eric hier öfter mal Ärger hat. Nun gut. Folglich wurde beschlossen dass wir uns persönlich um unsere diplomatischen Kontakte kümmern. Ein netter älterer deutscher Starfighter Pilot (Sigfried Joop, müssen nochmal nachhaken ob der etwas mit Wolfgang Joop zu tun hat) den wir kennenlernten haben hat uns mit unserem Wohnmobil aufgenommen. Genau gesagt wohnen wir jetzt in der näheren Umgebung des Flugplatzes auf seinem Anwesen mit Villa und Pool. Heute hat der Zoll die e-Genius freigegeben so dass Eric und Ingmar derzeit unterwegs sind den Flieger zu holen. In der Zwischenzeit war ich mit dem Rest des Teams einkaufen und stelle mich gerade auf eine Nachtschicht zum Flieger präparieren ein.
Auch sonst ist das Leben hier am Flugplatz sehr interessant. Dadurch dass wir hier so halb in der Wüste leben sind hier Löschflugzeuge stationiert die jeden Tag Anflügetrainieren. Zusätzlich sind hier in der Nähe größere Militärflugplätze so dass hier öfter mal größere Flieger der Luftwaffe landen.