Am vergangenen Wochenende des 06. Und 07. August ging es bereits in die 17. Runde dieser Landesliga-Saison 2022. Damit findet dieser dezentrale Wettbewerb in zwei Wochen mit der 19. Runde ihr Ende. Anlass genug für unsere U25-Piloten noch einmal hochmotiviert die letzten 3. Wertungsrunden anzugehen. Bereits Mitte der Woche kündigten sämtliche Wetterberichte gute Streckenflugbedingungen für den Nordwesten der Republik an. Einzig und allein dünne, hohe Wolkenfelder sollten die Sonneneinstrahlung und damit die Thermikgüte schmälern.
So standen am Samstagmorgen mit den fleißigen Flugschülern Jan und Richard, den ehrenamtlichen Fluglehrern Martin und Jörg sowie den Streckenfliegern Marcel und Andre gerade so genügend LSVPHler auf dem Steinberg um einen Flugbetrieb auf die Beine zu stellen – viele Mitglieder nutzen derweil das durchweg warme Sommerwetter und sind in den Sommerurlaub verreist!
Die Wolkenoptik versprach eine tolle Luftmasse, denn die Kaltluft zauberte schöne Cumuluswolken in etwa 800m Höhe über den Platz. So entschieden sich Marcel und Andre den vereinseigenen Hochleistungsdoppelsitzer des Typs „Duo Discus“ aufzurüsten und für einen Streckenflug fertig zu machen.

Unser Hochleistungsdoppelsitzer „Duo Discus“ sorgt besonders bei den motivierten U25-Newcomern im Streckensegelfug aufgrund seiner Gleitleistung regelmäßig für Begeisterung! Hier z.B. Neu-Scheininhaberin Vanessa und Flugschüler Mathis auf dem Flugplatz Porta Westfalica.
Dank der bedingungslosen Hilfe untereinander gelang dies im Handumdrehen – vielen Dank für die Mithilfe! Währenddessen konnte unser Neu-Windenfahrer Jan sein Können unter Beweis stellen und schleppte Richard mit seinem Fluglehrer Jörg auf etwa 350m Höhe. Sie übten das Geradeausfliegen ebenso wie das Fliegen in der Thermik. Was für den Laien am Boden vielleicht einfach aussieht, ist in Wahrheit doch schon anspruchsvoll: Das Einhalten der gleichen Geschwindigkeit in einer Kurve. Aber Dank der Geduld und den guten Erklärungen unserer Fluglehrer wurde der Kurvenflug immer stabiler und Richard konnte sich über einen Lernerfolg freuen! „Besonders vorteilhaft ist natürlich, dass du als Flugschüler die gleichen Steuerorgane hast wie dein Fluglehrer und somit alles siehst, was er macht um eine saubere Kurve zu fliegen. Genauso ist es natürlich andersherum auch – er kann jederzeit eingreifen und mich korrigieren. Das beschleunigt das Lernen immens!“ freut sich Richard.
Keine Freude sollte derweil bei unseren Streckenfliegern Marcel und Andre aufkommen, denn die hohe Bewölkung schirmte die Sonneneinstrahlung soweit ab, dass die Wolken breit liefen oder aber abstarben. „Guck dir das mal an! Da war gerade `ne schöne Wolke und jetzt? Die hat sich einfach aufgelöst unter der Abschirmung“ resümiert Andre frustriert bei einem Blick in den Himmel.

Keine allzu motivierende Wolkenoptik – Marcel und Andre achteten stets darauf im Gleitbereich des Platzes zu sein, da die Ausbreitungen und Abschirmungen immer weiter zunahmen.
Nach einer ausufernden aber gewinnbringenden Diskussion rund um das Vereinsleben und geplante Aktionen für die Saison 2023 wollte dann unser Flugschüler Jan zeigen, dass er nicht nur Winde fahren kann, sondern auch das Thermikfliegen beherrscht. Bepackt mit seiner charakteristischen gelben Sonnenbrille und einem gesunden Maße an Selbstvertrauen bereitete er den Schlungsdoppelsitzer „Twin II“ vor und fand nach dem Ausklinken auch direkt einen guten Aufwind. Mit etwas mehr als 1 m/s ging es aufwärts. Da unsere Fluglehrer ihm in Überlandflugeinweisungen den einen oder anderen Tipp für das Thermikfliegen mitgegeben hatten verlagerte Jan die Position der „PX“ geschickt mit dem Wind und konnte sein durchschnittliches Steigen auf 1,8 m/s steigern! In einem Höhenband von 700m bis stolze 1600m konnte Jan sich so gute 3 Stunden in der Luft über dem schönen Steinberg halten. Am Ende sprangen sogar eine geloggerte Flugdistanz von 67km heraus – Herzlichen Glückwunsch zu dieser Leistung! (Link zum Flug)
Nachdem der erste Start nach einer vergebenen Suche nach Thermik für das Team im Duo Discus mit einer Landung endete, versuchten die beiden U25-Piloten ihr Glück erneut und fanden in einem Sonnenfleck gutes Steigen. Während südlich des Flugplatzes „Grau“ die vorherrschende Farbe am Himmel war zierten im Norden tolle Cumuli den Himmel.

Tolle Kaltluft-Wetterlage… Cumuluswolken mit Basishöhen von 1600m reihten sich in dem strammen Wind zu tollen Wolkenstraßen. „Warum denn nicht gleich so von heute Morgen an?“ fragte sich Marcel!
„Geile Luftmasse! Guck mal wie weit man gucken kann… bis zum Dollart!“ freute sich Marcel über die tolle Sicht an diesem Tag. Der auffrischende Wind sorgte dafür, dass sich die Wolken aufreihten und so konnte das Team der „Z2“ auf dem 3. Und 4. Schenkel kreislos ihre Durchschnittsgeschwindigkeit für die Landesliga-Wertung nach oben schrauben.

Unter den Wolkenstraßen ging es kreislos voran – im Süden und im Osten sank derweil die Basis deutlich ab und die Woken fingen an breitzulaufen. Dank der Gleitzahl von 1:45 kann der Duo aber jederzeit aus 1000m Höhe 45km abgleiten 🙂
„Die 200km machen wir aber noch eben voll!“ motivierte Andre vom Co-Pilotensitz des Duos. „Da hätte ich jetzt echt nicht mehr mit gerechnet… Ich meine, wir sind um 15:24 Uhr gestartet ne!“ freute sich Marcel über diesen schönen dreistündigen Flug. 204,42km mit einer Geschwindigkeit von 84,39 km/h führten zu 55.4 Speed-Punkten in der Wertung. (Link zum Flug)
Die beiden schienen aber nicht die einzigen am Himmel über dem Emsland gewesen zu sein. Michael spannte mit seiner Stemme S10 von Westerstede aus ein Dreieck mit den Wendepunkten Uchte (nördlich von Minden) und Engden (südlich des Flugplatzes Nordhorn-Lingen) auf. Er war wesentlich früher gestartet und wollte so wohl der hereinziehenden Abschirmung entkommen. Der Plan ging auf, denn Basishöhen von 1600m, Wolkenstraßen und gutes Steigen belohnten ihn für sein sportliches Engagement. Einzig und allein der Rückweg gestaltete sich zeit- und gebietsweise als herausfordernd, dennoch konnte Michael seine „TX“ ohne Motoreinsatz zurück nach Westerstede fliegen. 76.64 Speed-Punkte brachte der 351,38 km lange Flug ein! (Link zum Flug)

Deutlich erkennbar ist Michaels schöner Dreiecksflug über 351km. Die anderen LSVPH-Piloten blieben lieber im sicheren Gleitbereich des Flugplatzes um einer Außenlandung zu entgehen…
Aller guten Dinge sind 3! So ließ es sich Mario nicht nehmen einen weiteren Flug aus der Familie Hölscher in die Wertung einzubringen. Er nutzte allerdings den Sonntag um seinen Ventus nach der Rückkehr aus dem alpinen Serres la Batie im Süden Frankreichs an die Flachlandfliegerei zu gewöhnen. Neu-Scheininhaber und Flugschüler organisierten an diesem Tag selbstständig den Flugbetrieb und unterstützten sich gegenseitig, sodass alle auf ihre Kosten kamen. Jan fuhr Winde, Simon fungierte als Flugleiter, Richard half als Starthelfer und Kniesi machte es sich in unserem Schulungseinsitzer „Jeans Astir“ bequem. Nachdem Kniesi die Thermik angetestet hatte gab es einen Pilotenwechsel und Simon nutzte die schöne Kaltluft-Thermik für einen rund 70km langen Flug. Der Rest half Mario beim Aufrüsten, sodass die „MX“ um 14:30 Uhr zu einem Liga-Flug aufbrach. Tolle Wolkenstraßen erlaubten Mario seinen Kurbelanteil stets unter 30% zu halten und erhöhten somit die Schnittgeschwindigkeit deutlich.

Man beachte wie waagerecht der Höhenschrieb (blau) über den Großteil des Fluges ist… Mario brauchte nicht viel kurbeln um seine Höhe zu halten sondern nutzte geschickt die aufgereihten Aufwinde!
Mit einer nahezu konstanten Höhe von 1500m näherte er sich seiner Wende bei Bassum (südlich von Bremen), ehe er Kehrt machte und zurück bis nach Dörpen flog. Um Punkt 17:00 Uhr setzte er mit 217,51 km und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von sage und schreibe 90,56 km/h auf dem Steinberg auf. So konnte er mit 74.93 nahezu gleich viele Punkte einfliegen wie sein Vater Michael am Vortag. (Link zum Flug)
Mit diesen Leistungen konnten wir einen 13. Rundenplatz in Niedersachsen erfliegen [Link zur Rundenwertung]. Leider war die Konkurrenz aus der Heide und im Süden wesentlich stärker, man kann also von „Wetterpech“ sprechen! Der LSV Schneverdingen nutzte das tolle Wetter in der Heide, aus NRW konnten zahlreiche 1000km-Flüge unternommen werden (Link zu allen 1000 Punkte-Fügen an diesem Samstag). Fliegerfreund Andreas Wiecker vom LSV Quakenbrück motivierte die LSVPHler zwischenzeitlich mit Bildern von der Wasserkuppe in der Rhön, dem Berg der Segelflieger. Dies unterstrich die deutlich besseren Wetterbedingungen im Süden Niedersachsens. Die Talfahrt des LSV Papenburg-Hümmling e.V. konnte auch durch die starke Einzelleistung von Vereinspräsident Jörg Ackermann in der 16. Runde (Link zum Flug) abgewendet werden. Derzeit rangieren die LSVPHler nach wie vor auf dem 13. Gesamtplatz [Link zur Gesamtwertung]. Die TOP10 ist auch nach diesem Wochenende noch greifbar und ist das ausgeschriebene Ziel der LSVPH-Piloten*innen. In der U25-Liga haben wir dieses Ziel bereits erreicht! Hier gilt es diese Platzierung gegen den LSV Northeim, den LSV Schneverdingen und dem SFV Hoya zu verteidigen! (Link zur U25-Gesamtwertung)
Am jetzt kommenden Wochenende erwarten wir extrem hohe Temperaturen bis zu 34°C. Damit einhergehen könnte mäßige Blauthermik mit hohen Basishöhen von bis zu 2000m. Diese werden wir dann mit etwa 13 Ferienpass-Teilnehmer*innen genießen dürfen – wir freuen uns schon sehr auf unsere Besucher! Bitte vergesst folgende Dinge nicht: Sonnencreme, Sonnenhut, Sonnenbrille, viel Trinken (Wasser, keine Cola) und etwas zu essen! Wir sehen uns am Samstag auf dem Steinberg!