Aber alles schön der Reihe nach. Das gestrige Wetter hatte sich schon seit Tagen angekündigt und so war es auch nicht verwunderlich, dass bereits um 6:00 mit den Aufrüsten der 50 Flugzeuge begonnen wurde. Nach den Aufrüsten ging es dann noch schnell unter die Dusche und um 9:00 saßen alle Teilnehmer hübsch herausgeputzt auf den Bänken in der Briefing Halle. Man erwartete mit großer Spannung die Aufgaben der Wettbewerbsleitung – das Wetter war eigentlich zweitrangig, was sich für 2 Klassen als Fehler herausstellen sollte.
Die Clubklasse hatte eine AAT Aufgabe mit der 1.Wende rund um Fürstenau und der 2. Wende im Weserbergland. Die Flugzeit wurde auf 4 Stunden festgelegt und somit war eine maximale Strecke von 475 km möglich.
Die Gemischte Klasse erhielt eine Racing Aufgabe in Richtung Lüneburg mit einem Abstecher in Richtung Uelzen um dann nach der 3 Wende in der Nähe von Lüneburg der Rückweg in Richtung Achmer anzutreten.
Die Hammeraufgabe erhielt aber der Doppelsitzerklasse mit fast 600 km und der 1. Wende im Harz um anschließend dann in Richtung Lüneburg die 2. Wende in Angriff zu nehmen und dann die Reststrecke von fast 200 km in Richtung Achmer zu bewältigen.
Die für 10:00 Uhr geplante Startbeginn erfolgte bei schon gut ausgebildeten Wetteroptik. Thorsten und Heinz bildeten den Anfang der Flüge unserer Teilnehmer. Michael startete mit seiner Stemme im natürlich im Eigenstart. Nach gut 45 Minuten waren die Doppelsitzer oben und konnten somit 30 Minuten später Ihren Abflug in Richtung Osten aufnehmen.
Als nächstes gingen unsere Clubis mit Andre, Marcel, unserem Bayern Lucas mit seinem bayrischen Vereinkollegen Max an den Start. Auch sie meldeten tolle Wetterbedingungen und machten sich auf Ihre Strecke in Richtung bekannten Terrain rund um Fürstenau.
Die Gemischte Klasse mit Mario und Jörg stand als letzte Klasse am Start. Mittlerweile hatten sich eine Basis von 1.300 m ausgebildet und die mittleren Steigwerte betrugen bis zu 2,8 m/s.
Während sich das Wetter im Westen und Osten prächtig entwickelte trübte der Blick in Richtung Nordwesten die Stimmung bei Mario und Jörg doch ein wenig. Es sah so aus, als wenn der Wetterbericht mit seiner Aussage „mit Tendenz zur Ausbreitung“ recht behalten sollte. Die Steigwerte waren gut aber die Sonneneinstrahlung am Boden wurde zunehmend durch die breitgelaufenen Wolken deutlich eingeschränkt. Die Basishöhe von 1.200 m musste man sich gute einteilen um den nächsten Sonnenfleck nutzen zu können. Aber einer der Grundtugenden eines jeden Segelfliegers ist der Optimismus und somit ging es zügig weiter in Richtung Lüneburg. Mit dem Einstieg in die Heide verbesserten sich die Bedingungen, Steigwerte und Basishöhe legten zu.
Die Clubis hatten offensichtlich diese bessere Wetterecke – das konnte man aus den Variogeräuschen beim Funken und aus den Angaben aus der Basishöhe ableiten. Somit war auch schnell das Weserbergland mit für unsere Flachlandflieger Andre und Marcel doch ungewöhnlichen Konturen erreicht. Bei dem Austausch Bayern „Lucas“ und dem Ur-Bayern „Max“ kamen dagegen Heimatgefühle auf.
Von Thorsten, Heinz und Michael hörte man wenig im Funk. Da sie aber im gleichen Wetterraum wie unsere Clubis flogen kann man auch hier von einem breiten Grinsen bis zum Anschlag in ihren Gesichtern ausgehen.
Zurück zu Mario und Jörg die mittlerweile mit Lüneburg ihre 1. Wende erreicht hatten. Die Tendenz zur Ausbreitung hatte leider nicht abgenommen und so ging es dann auf die Suche der wenig sonnenbeschienen Flecken in Richtung Uelzen. Nun hieß es einfach nur noch parken und hoffen, dass es aufreißen würde. Fast 30 Minuten wurde Uelzen von der „3E“ beflogen. Endlich wieder einmal auf 1.300 m gestiegen ging dann unter der weiterhin breitgelaufenen Basis in Richtung der 16 km entfernten 2. Wende. Mario meldete zwischenzeitlich 4 km auf die 2. Wende befand sich aber wieder einmal im Bodenkampf. Ein Blick auf die Uhr zeigte 17:00 Uhr und die Zuversicht von Jörg mit Blick auf einen Zurückkommen über den 3. Wende in der Nähe von Lüneburg sank deutlich. Von den deutlich besseren Wetterbedingungen in Richtung Celle motiviert wurde die Aufgabe abgebrochen und die neue Aufgabe lautete ohne Turbo nördlich von Hannover über Celle , Nienburg Anschluss an das deutlich bessere Wetter im Westen zu erreichen.
Das Wetter für unsere Doppelsitzer sollte sich ähnlich schwierig gestalten , da sie ab dem Harz ähnlich anspruchsvolle Bedingungen vorfinden sollten. Immer wieder musste in Bodennähe der nächste rettende Aufwind gefunden werden.
Die Clubis befanden sich bereits auf ihren Anflug auf Achmer und planten die weitere Streckenführung nach dem Überflug der Ziellinie. Da sich die Wetterbedingungen noch einmal verbesserten – die Basis war auf 2.100 m angestiegen platzten die IGC-Files bei Andre und Lucas aus allen Nähten – geloggert wurden für Andre 570 km und Lucas 500 km.
Mario hatte nun seinen 3. Wendepunkt erreicht und befand sich auf seinen 190 km langen Rückflug in Richtung Achmer. Es war mittlerweile 18:00 Uhr aber die Wolkenentwicklung in der Heide war prächtig. Sollte es Mario doch noch packen. Die „3E“ war zwischenzeitlich in besser entwickelten Westen angekommen – allerdings mit den kurzzeitigen Einsatz des Turbos. Von den guten Wetterbedingungen berichtete er natürlich als Motivationsspritze auch Mario.
Von den Doppelsitzern hörte man leider nichts im Funk – man konnte aber sicher sein, dass die Motorlose Mannschaft mit Thorsten und Heinz für ihre Rückholer flogen. Jeder Kilometer in der Luft reduziert die Kilometer auf der Straße deutlich.
Nach der Landung der 3E in Achmer war es leider dann amtlich – Mario, Thorsten und Heinz mussten nach tollen Kampf in Walsrode landen – Mario auf dem Acker , die Z2 konnte noch den Flugplatz Walsrode erreichen.
Unser letztes Eisen im Feuer – Michael mit seiner Stemme – musste sich leider auch „ohne Wertung“ aufgrund Motoreinsatz geschlagen geben.
Zusammen mit der EB im letzten Bart hatte Heini Quint offensichtlich am Wiehngebirge noch eine letzte tragende Linie gefunden, was Michael rund um Damme leider nicht gelang.
All unseren Piloten herzlichen Glückwunsch für die tolle Leistung.
Hoffen wir auf weitere Wettbewerbstage auf für unsere MFK Flieger Ingo und Dieke.
Michael: https://www.onlinecontest.org/olc-3.0/gliding/flightinfo.html?dsId=7215314
Mario: https://www.onlinecontest.org/olc-3.0/gliding/flightinfo.html?dsId=7214169
Marcel: https://www.onlinecontest.org/olc-3.0/gliding/flightinfo.html?dsId=7213646
Jörg: https://www.onlinecontest.org/olc-3.0/gliding/flightinfo.html?dsId=7214891
Thorsten, Heinz: Flug wird noch hochladen
Wertung BZM
https://www.wettbewerb-edxa.de/wettbewerb/aufgaben-ergebnisse-bzm/