… wie aus Bertram „Bärbel“ wurde
Der Winter ist im Norden traditionell die Zeit der Kohlfahrten und Boßeltouren. Bei den Boßeltouren beispielsweise laufen zwei Mannschaften über eine Distanz von fünf bis sieben Kilometern wettkampfmässig zwei Holzkugeln hinterher und erwärmen sich dabei an den auf einem Bollerwagen mitgeführten Getränken. Hinterher gibt es dann traditionell eine deftige Mahlzeit meist in Form von Grünkohl mit Pinkel und Kassler.
Auf unserer Abflugfeier im Herbst vergangenen Jahres wurde die Idee geboren, doch nach langen Jahren der „Abstinenz“ 2007 auch mal wieder eine Boßeltour zu organisieren. Gesagt getan, Andrea und Maria nahmen sich der Sache an und fingen noch im November 2006 mit den Vorbereitungsarbeiten an. Als Termin hatte man sich schnell auf den 27. Januar geeinigt, nicht ahnend, mit welcher Spannung man die Wetterentwicklung bis dahin mitverfolgen würde. Während es nämlich am Freitag letzter Woche noch aus allen Kübeln regnete, öffnete sich am Samstag, just zu Beginn der Veranstaltung der Himmel und die Sonne kam zum Vorschein. Am darauffolgenden Sonntag stellte sich wieder norddeutsches Schmuddelwetter ein. Glück gehabt!!!
Über 30 Mitglieder unseres Vereins, samt Familienmitglieder folgten der Einladung. Mit solch einer positiven Resonanz hatte das Organisationsteam ehrlich gesagt nicht gerechnet. Nachdem alle Teilnehmer durch „Eddis Shuttle Service“ vom Clubheim aus an den Ausgangspunkt der Boßeltour gebracht worden waren, gab es selbstverständlich erst einmal einen Begrüßungstrunk. Es folgte noch eine kurze Einweisung in die Spielregeln und der Tross setze sich in Bewegung. Einer nach dem anderen war nun dran die Kugel der eigenen Mannschaft möglichst weit zu werfen. Gelang das nicht, kam es zu einem so genannten Schöt, einem Punkt für die gegnerische Mannschaft.
Natürlich musste jeder Punktgewinn, egal für welche Mannschaft, ausgiebig gefeiert werden. Ebenso war das „Bigsen“, also das unbeabsichtigte Zusammenprallen der beiden Kugeln ein willkommener Anlass für einen „feucht fröhlichen“ Zwischenstopp. Bertram allerdings nahm die Sache mit dem Bigsen wohl etwas zu wörtlich. Kurz nachdem die beiden Kugeln zusammengestoßen, also gebigst waren, sah man Bertram breitbeinig durch die Gegend hüpfen. Da war jedem klar, es müssen wohl noch zwei weitere „Kugeln“ beim Bigsen im Spiel gewesen sein. Die Frage warum Bertram bei uns den Spitznamen „Bärbel“ bekommen hat konnte somit auch geklärt werden.
Aufgrund all dieser Pausen ist es nicht verwunderlich, dass wir für das Zurücklegen einer Distanz von sechs Kilometern sage und schreibe viereinhalb Stunden benötigt haben. Abends am Clubheim angekommen, dauerte es zum Glück nicht mehr lange bis das bestellte Grünkohlessen geliefert wurde.
Krönender Abschluss, im wahrsten Sinne des Wortes, war dann das Ausboßeln des ersten Boßelkönigpaares. Paarweise wurde dazu gegeneinander gespielt. Ziel war es dabei eine Flasche umzuboßeln, wodurch der Gegner automatisch zum Boßelkönig proklamiert wurde. Unser „Präsi“ fackelte mal wieder nicht lange. Als erster Werfer traf er das Ziel und stieß mit der Kugel die Flasche um. Maria Siemer, seine „Gegnerin“, wurde somit unverhofft erste Boßelkönigin des Vereins. Nach ein paar weiteren Durchgängen wurde diese Ehre dann auch Christian Geers zu teil. Ohne jede Chance auf Einflussnahme musste er zusehen, wie sein Kumpel Edmund den für alle Anwesenden erlösenden Treffer erzielte.
Unsere Glückwünsche gelten somit dem Königspaar Christian Geers und Maria Siemer!!!