Nach dem Besuch am 30.Mai diesen Jahres auf dem Flugplatz Porta Westfalica mit Lucas, Mario, Marcel und Andre war das Interesse am Hangfliegen nur noch größer geworden. So entstand in der Woche die Idee erneut an die Porta zu fahren – die Windvorhersagen waren überaus vielversprechend mit 28km/h aus 230°. Bereits am Freitag Abend bereiteten Vanessa und Andre den Flieger samt Hänger vor. Unsere wagemutigen Flugschüler Vanessa und Mathis wollten sich diese Gelegenheit nicht entgehen, sodass am Samstag der Wecker bereits um kurz nach 5 klingelte. Um 6 saßen Vanessa, Mathis und Andre dann auch schon mit dem Duo im Gepäck auf der A31 Richtung Porta – natürlich im strömenden Regen!
Erste Zweifel kamen bei Andre auf – würde der Wind ausreichen und wenn ja, würde uns der Regen vielleicht frühzeitig einen Strich durch die Rechnung machen? „Egal, wir ziehen das jetzt durch!“ hieß es dann kurz vor Lingen vom Fahrersitz.
Angekommen waren wir überrascht von dem vielen Betrieb auf dem Platz – und das bereits um 9. Ernüchternd wurde uns gesagt, dass wahrscheinlich nur F-Schlepps gemacht werden – für Andre aufgrund des geringen Übungsstandes mit dem Duo leider keine Option. Er musste in fragende, ernüchternde Gesichter der Flugschüler blicken.
„Segelflieger helfen sich gegenseitig!“ wusste Andre beispielsweise von Außenlandungen auf der BZM. Kurz beim Aero-Club Minden gefragt, ob die Winde noch aufgebaut wird und schon wurde der Duo mit der Hilfe anderer Piloten aufgerüstet und startklar gemacht. Um kurz nach 10 wurde das Seil eingeklinkt und die Winde zog Vanessa und Andre auf 400m – genug um entspannt über dem Hang anzukommen.
Wie beim letzten Mal auch dieses Mal Stille im Cockpit. „Das ist dann doch schon was anderes als das Thermikfliegen bei uns!“ tönte es aus dem hinteren Sitz des Duos. Nach einem ersten Schenkel in Richtung Lübbecke wurde dann aber klar, dass der Hang super trägt! „Ist das geil, das klappt!“ Erleichterung und Freude kam in der Z2 auf. Mit einem Geschwader an anderen Segelflieger wendeten die beiden kurz vor Lübbecke in Richtung Süntel. Der Hangflug in diese Richtung an sich war echt entspannt – unter 130km/h musste man nie fliegen denn die Steigwerte waren stets zwischen 1 bis 3 m/s. Am Süntel, wo das Gebiet ein wenig zerklüfteter ist, kamen die beide dann in 500m an. Einige kreisten dort um genug Höhe zu bekommen für den Sprung Richtung Bisperode – tolle Wellenwolken lockten dort mit einer atemberaubenden Optik! Den Sprung wollten die beiden dann doch nicht wagen, schließlich wollte Mathis ja auch noch eine Runde mitfliegen und nicht frühzeitig den Rückholer spielen müssen!
Nachdem die 6 Schenkel entlang des Haupthangs voll wahren und die Steigwerte langsam nachließen landeten Andre und Vanessa um kurz nach 1 wieder auf dem Flugplatz Porta-Westfalica – ein kleiner Boxenstop mit Co-Piloten-Wechsel stand an.
Mathis und Andre kamen beim zweiten Windenstart nur auf knapp über 300m, sodass sich das Anfliegen des Hangs schon wesentlich spannender war. Drei mal musste die Z2 den westlichen Haupthang rauf und herunter fliegen um 300m und damit über dem Hang zu sein – sportlich sportlich!
„Es braucht schon so seine Zeit, aber jetzt bin ich glaube ich drin!“ hört man Mathis vom hinteren Sitz. Die Z2 manövriert der Alleinflieger gekonnt an Aussichtsplattformen entlang der Hügelkette vorbei, wo viele Schaulustige den beiden zuwunken. Auch wenn der Wind nachlies und nur noch der Haupthang zuverlässig funktionierte konnten die beiden 3 Stunden in der Luft sein. Ruhe kam im Cockpit trotzdem zu keiner Zeit auf: Viel zu viel Verkehr, sodass das Flarm keine Atempause bekam. „Ein Glück gibt es sowas wie FLARM, Blitzlichter im Rumpf und die wachsamen Augen des Co-Piloten“ stellten Mathis und Andre recht schnell fest.
Am Ende des Tages waren wir abends um 10 wieder zuhause mit insgesamt 275 OLC-Kilometer und einem Flug mit einem 116er Schnitt. Unser Sportleiter Martin Deepen gratulierte uns. „Für alle ein tolles Erlebnis! Solche Schnitte gibt es sonst zur Zeit nur in Südafrika!“ lasen die drei jungen Wilden später in der Whatsappgruppe. Auch die Drive-Fly-Balance mit über 6 Stunden Flugzeit gegenüber 6 Stunden Fahrzeit ging knapp zugunsten des Fliegens!
An dieser Stelle noch einmal einen großen Dank Jörg für das Auto, den Verein für den Duo, die Crew der XE für´s Helfen, den Aero-Club Minden für den Service und an Kersten Leier vom Luftfahrtverein Wildeshausen e.V. der Andre abends noch motivierte: „Mach das bloß. Man muss auch mal riskieren um das anderen zu zeigen!“
Wir hoffen nächstes Mal noch ein paar mehr unser aufstrebenden Flugschüler aber auch alteingesessene Scheinpiloten an den Hang mitnehmen zu können – das es sich gelohnt hat müsste jetzt ja wohl klar sein! 🙂
OLC-Links:
https://www.onlinecontest.org/olc-3.0/gliding/flightinfo.html?dsId=7623959
https://www.onlinecontest.org/olc-3.0/gliding/flightinfo.html?dsId=7623954
Youtube Video: