Einmal die Welt von oben sehen, die grenzenlose Freiheit in einem Segelflieger genießen oder selbst ein Modellflugzeug zu steuern. Die Gelegenheit dazu hatten bei gutem Flugwetter 25 Kinder mit den Fluggeräten des Luftsportvereins Papenburg – Hümmling e.V. Manch ein Teilnehmer wollte gar nicht mehr runter.
Wenn man in die Luft geschleudert wird, dann fühlt sich das an wie ein Katapult“, berichtet der vierzehnjährige Felix. Schon zum zweiten mal nimmt er heute an der Ferienpassaktion „Segelfliegen“ vom Luftsportverein Papenburg Hümmling e.V., und diesmal will er die Aussicht aus dem Segelflugzeug von oben filmen. „Wenn man erst einmal oben ist, dann will man gar nicht mehr runter“, schwärmt er. Insgesamt haben sich heute 25 Kinder im Alter zwischen 10 und 14 Jahren angemeldet, um einmal die Gelegenheit zu bekommen, für etwa zehn Minuten in etwa 400 Metern Höhe weit über den Köpfen der anderen zu fliegen. Nach einer kurzen Begrüßung und Erklärung des Ablaufs durften sie sich sofort an den Vorbereitungen beteiligen, denn die 2 Doppelsitzer mit bis zu 20 Metern Flügelspannweite mussten erstmal zum Startplatz gebracht werden. Nach Abschluss der Startvorbereitungen machten sich die ersten Besatzungen für den Start an der 300 PS starken Schleppwinde fertig. „Ich bin sehr aufgeregt, aber ich freue mich auf das Fliegen“, berichtet die vierzehnjährige Annika, die als eine der ersten in einem der beiden doppelsitzigen Schulungssegelflugzeug auf dem zweiten Sitz Platz nehmen darf. Vorher hat sie noch einen Fallschirm bekommen – nur für alle Fälle – und nach einer kurzen Erklärung des Fluglehrers geht es dann auch schon los. Während immer zwei Kinder gleichzeitig mit einem der fünf anwesenden Piloten fliegt, können die anderen Teilnehmer mit dem Leppo zur Winde fahren, und den Windenstart LIVE erleben. Und wer nach der Aktion gar nicht mehr genug vom Fliegen bekommen kann, für den haben die Piloten eine weitere gute Nachricht. „An jedem beliebigen Wochenende sind Piloten vor Ort, damit Rundflüge durchgeführt werden können. Für alle die, die der Virus Segelfliegen gepackt hat, bittet sich die Teilnahme an einem Schnupperkurs an“, so Thorsten Ackermann, Ausbildungsleiter des Vereins.
Auf dem gegenüberliegenden Modellfluggelände des Vereins herrscht an diesem Samstag auch schon reges Treiben. Die Kinder blicken in den Himmel und verfolgen gebannt das flinke Modellflugzeug. „Es klappen bei jedem Start und Landung immer besser , obwohl es heute sehr windig ist“, sagt der zehnjährige Nils, der anlässlich der Ferienpassaktion der Stadt Papenburg das erste Mal ein Modellflugzeug steuert. Er hat die Fernbedienung in der Hand und bewegt vorsichtig die Steuerung für das Quer- und das Höhenruder. „Sehr gut“, lobt Marcus Gerdes , der selbst auch eine Fernsteuerung in der Hand hält, mit der er die Kontrolle über das Flugzeug übernehmen kann, wenn es abzustürzen droht. „Die Kinder haben mittlerweile ein gutes Gefühl für den Flieger entwickelt“, sagt Gerdes. Er bringt das Flugzeug in die Höhe und übergibt die Kontrolle dann an die Teilnehmer, die in einer Reihe ungeduldig warten, bis sie wieder an die Fernbedienung dürfen. „Lehrer-Schüler“ heißt dieses Methode, mit der die meisten Anfänger die ersten Runden mit einem Modellflugzeug drehen. Unter den drei Lehrern, die die Schüler betreuten, war neben Marcus und Heinrich auch der siebenjährige Jan Gerdes. Jan selber fliegt seit drei Jahren selber und betreute alle Gäste kindgerecht. Zum Abschluss startete Marcus seine große Cap und zeigte den Schülern atemberaubende Kunstflugeinlagen. Bis dahin ist es für die anderen noch ein weiter Weg.
„Beim Modellfliegen bewegen wir uns in einem sehr technischen Bereich. Neben dem Spaß, den die Teilnehmer haben. verbessern sich auch die Physikkenntnisse „, sagte Manfred Galinowski, Vorsitzender der Modellfluggruppe. Drei Teilnehmer konnten nach dem Modellflug noch das Segelfliegen kennenlernen- die Segelflieger des Luftsportverein Papenburg- Hümmling nahmen sie mit in die Höhe.
Zum Schluss wurden die Schüler noch mit einer Bratwurst und Getränken bewirtet, bevor sie mit neuen Erkenntnissen den Weg nach Hause antraten.
„Viele unserer Schüler entwickeln eine Begeisterung für Technik; nicht wenige studieren daraufhin sogar Physik oder Flugzeugbau“, erklärt uns Jörg Ackermann, Präsident des Luftsportverein Papenburg – Hümmling e.V.
Gefreut haben wir uns auch über den Besuch eines Pressevertreters der Emszeitung, der sich direkt Vor-Ort von dem Engagement unserer Mitglieder in die Jugendarbeit im Verein überzeugen konnte.
Ein schöne Tradition und ein gelungener Tag – Vielen Dank an alle Helfer.