Die ersten 1000 Kilometer der Saison 2022 – Hangflugsaison eingeläutet!

Video von Martin über den Hangflug am vergangenen Samstag:

https://www.youtube.com/watch?v=41Bs3ZWqlBo

Mehr Bilder und ein kleines Best-Of-Video findet ihr auch bei uns auf Instagram:

https://www.instagram.com/lsvpapenburg/

– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –

Am 20. Oktober 2021 machte sich Andre auf in Richtung Bückeburg-Weinberg um im Hangflug seine Segelflugsaison 2021 noch etwas zu verlängern. 65 km/h Wind aus 230° ließen ihn mit 3 m/s entlang der Kämme steigen. Am Ende des Tages konnte er somit eine Flugdistanz von 338 km bei einer Flugzeit von rund 5 ½ Stunden in seinem Flugbuch notieren.

Vorbei an den zwei Wahrzeichen des Wiehengebirges – der Fernsehturm und das Kaiser-Wilhelm-Denkmal im Hintergrund

Aufbauend auf diese guten Erfahrungen folgten dann am vergangenen Samstag Martin, Mario und Andre den vielversprechenden Windvorhersagen. Unsere Flugschüler Simon und Kniesi hatten ihren Fluglehrer Jörg überreden können, um gemeinsam entlang der Hänge die 100 km Überland zu fliegen, die beiden noch für die Anmeldung der praktischen Luftfahrerschein-Prüfung fehlte. So rollte die Caravane mit 4 Anhängern um 06:00 Uhr morgens in Surwold los. Nach 2 ½ Stunden Fahrt erreichten sie den im Lee liegenden Flugplatz Bückeburg-Weinberg. In wortwörtlicher „Windeseile“ wurden die Flieger aufgerüstet. „Dass ich meinen Flieger dieses Jahr nochmal aufgerüstet sehe, damit hätte ich auch nicht mehr gerechnet!“ hörte man Martin beim Anstecken seiner Flächenenden.

Voller Vorfreude wurden die Flieger aufgerüstet. Der graue Himmel lässt die tiefen Regenwolken erahnen, die uns zu Geduld zwangen…

Doch dann hieß es erst einmal Warten. Warten darauf, dass sich das hartnäckige Wolkenband über den Kämmen des Wiehengebirges auflöst. „Wenn selbst die Einheimischen nicht fliegen, dann ist das erstmal kein gutes Zeichen!“ konstatierte Jörg beim Anblick der Webcam des in Wolken gehüllten Fernsehturms. Die Wartezeit nutzte der eine für einen kleinen Power-Nap, andere fachsimpelten mit den Fliegerkameraden aus Bückeburg und holten sich hier die letzten Tipps. Um 12:30 Uhr konnte es dann so langsam losgehen. „Martin, starte du man als Erstes. Wenn du oben bleibst, dann schaffen wir das auch wohl. Du hast schließlich einen Motor!“ motivierte Simon an der Startstelle.

Um 12:46 Uhr hing somit Martin mit seiner Antares an der Bückeburger Elektrowinde. 1400m Schleppstrecke und Kunststoffseile taten bei dem strammen Crosswind ihr übliches, sodass er in 650m ausklingen und anschließend durch das Lee über den 300m hohen Kamm ins tragende Luv fliegen konnte. Nun konnte der Spaß beginnen. Mario, der eine dreiviertel Stunde später gestartet war, „brauchte erstmal eine gewisse Zeit um sich einzugewöhnen“. „Man fliegt dann erstmal einmal den Hang rauf und wieder runter, damit man weiß wo es steigt und wo eben nicht!“ musste Jörg im Cockpit des Duo Discus feststellen. Die Flachlandpiloten des LSV Papenburg-Hümmling e.V. sind diese Art der Fliegerei nicht gewohnt, „aber das macht den Reiz auch aus. Das ist mal etwas ganz anderes!“.

Einige Ausflüge in Richtung Osten konnten dann auch nach einer gewissen Zeit ausprobiert werden. Während Martin in rund 500m entspannt entlang der Hänge gen Osten flog, kam Andre „im Stockwerk tiefer“ immer tiefer und tiefer und sah sich zunehmend unter- statt oberhalb der Hangkante. Kurze Zeit später hörte man im Funk die Bückeburger mahnen: „Also in Richtung Osten sollte man hoch genug sein, bei der Windrichtung und –stärke, da trägt der Hang wahrscheinlich tief nicht so gut.“ Das hatte Andre in der Praxis ausprobiert. Gutes Steigen fand er schlussendlich wieder am Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Mit zunehmender Flugdauer wurden unsere Piloten immer selbstsicherer, sodass mit Geschwindigkeiten von 170 km/h entlang der Hänge geflogen werden konnte.

Mit zunehmendem Selbstbewusstsein wurden auch die Fluggeschwindigkeiten höher und die Flughöhen geringer – hier sind beispielsweise Andre und Mario im Teamflug zu sehen!

Limitierender Faktor wurde am Ende des Tages das Tageslicht. Mario, Martin und Andre landeten kurz vor offiziellem Sonnenuntergang auf dem Flugplatz Bückeburg-Weinberg. „Abrüsten im Scheinwerferlicht der Autos – das hat man auch nicht so häufig“ resümierte Andre am Ende des Tages. „Wenn das Navi-Display im Cockpit anfängt zu blenden, dann weißt du, dass es Zeit zu landen ist“ scherzte Mario nach Aufsetzen seines Ventus.

Abrüsten im Scheinwerferlicht – der Flug wurde bis zum letzten Sonnenlicht ausgereizt!

Pünktlich zur Primetime um 20:15 Uhr waren die LSV-Piloten zurück auf dem Flugplatz Surwold, die unterwegs bestellte Pizza wurde auch zeitnah geliefert und so ließ man den Abend gemütlich ausklingen. Am Ende wurden die Plätze 1, 3 und 4 in Europa von Martin, Andre und Mario belegt – Herzlichen Glückwunsch! Die 100 km konnten Simon und Kniesi leider nicht mehr erfliegen.

Die Piloten möchten sich für die tolle Organisation und die freundliche Aufnahme durch die Mitglieder des LSV Bückeburg-Weinberg e.V. bedanken – Wir kommen gerne wieder!

Nachfolgend auch hier wieder die Links zu den Wertungen und den einzelnen Flügen:

Related Posts

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen