Surwold. Der LSV Papenburg-Hümmling e.V. freut sich, dass Simon Untiedt kürzlich seine Weiterbildung zum UL-Schlepppiloten erfolgreich abschließen konnte und fortan im Schleppbetrieb unterstützen kann! „Momentan folgt eine Lizenz der anderen bei mir– da darf die Schleppberechtigung natürlich nicht fehlen!“ – schmunzelt der 21 Jährige. „Für unseren Vereinsflugbetrieb stellt dies eine wertvolle Bereicherung dar, da Simon an personell schwach besetzten Tagen oder an thermisch besonders guten Tagen unsere Pilot*innen sicher und schnell mit dem UL in die Luft bringen kann!“ freut sich UL-Ausbildungsleiter Thorsten Ackermann.
„Surwold Radio – Die Sierra Bravo kommt dann rein zum Seilabwurf auf der Piste 25“ – Etliche Male war dies Simons Funkspruch an diesem Oktober-Tag!
Wozu F-Schlepp, wenn man eine Winde hat?!
Die UL-Schleppberechtigung ermöglicht es Pilot*innen, Segelflugzeuge mit einem UL-Flugzeug zu schleppen. Dies ermöglicht den Surwolder Segelfliegern einen unkomplizierten und sicheren Start direkt in die Thermik und gewährleistet somit, dass die Langstrecken-Pilot*innen an guten Tagen früh in die Luft kommen. Da mit dem Betrieb der Seilwinde zahlreiche Personen und ein erhöhter organisatorischer Aufwand einhergeht, stellt Simons UL-Schleppberechtigung eine echte Alternative dar. Um diese Berechtigung zu erwerben, sind jedoch umfangreiche Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen erforderlich.
„Ready for Take-Off!“ – Dank der Unterstützung zahlreicher Vereinsmitglieder lief der F-Schlepp-Betrieb wie ein schweizer Uhrwerk!
Der Weg zur Schleppberechtigung
„Der Weg zum UL-Schlepppiloten ist zwar anspruchsvoll, aber durchaus machbar!“ fasst Simon das Prozedere kurz und knapp zusammen. „Es macht aber auch eine Menge Spaß! Ich kann es nur jedem empfehlen, denn: Schleppen ist besser als am Boden sitzen!“ motiviert er mit einem Zwinkern.
„Die Angst vor vielen Stunden Theorie und Praxis kann ich allen Interessierten direkt nehmen“ erklärt Thorsten. „Die Ausbildung begann zwar mit einer gründlichen theoretischen Vorbereitung, recht zeitnah wird es dann aber praktisch: Thorsten ist ganz präzise auf die Besonderheiten des Schleppflugs eingegangen.“ berichtet Simon. „Das Fliegen muss ich dir ja auch nicht mehr beibringen, bei deinen fliegerischen Abenteuern mit deiner TL-96 Sting.“ ergänzt Thorsten mit einem Lachen. Grundvoraussetzung war, dass Simon mindestens 30 UL-Flugstunden nach Scheinerhalt nachweisen kann, wovon wiederum 5 Flugstunden auf dem Muster, auf dem die Berechtigung erworben werden soll, geflogen sein müssen.
Ende Juli 2024 erfüllte sich Simon gemeinsam mit seinem Vater den Traum vom eigenen Flugzeug – Wir sind gespannt, wann die „MM“ das erste Mal einen Surwolder Segelflieger schleppen wird…
Die praktischen Ausbildung beinhaltet jeweils 5 Schleppflüge mit und ohne Fluglehrer. „Besonders das Verantwortungsbewusstsein, das vorausschauende und mitdenkende Fliegen sowie die Funk-Kommunikation mit dem geschleppten Flugzeug wurden trainiert. Es ist essenziell, dass sich der UL-Schlepppilot im Klaren darüber ist, dass 40m hinter ihm ein Segelflugzeug an einem Seil an ihm dranhängt. Da gehört schon ein gewisses Maß an räumlichen Vorstellungsvermögen dazu!“ erklärt Thorsten.
Auf geht’s zu einem weiteren Trainings-Schlepp in die untergehende Oktober-Sonne!
Am Tag der Ausbildung herrschte ein strammer Wind, der es weder Simon in der vereinseigenen C42c „SB“, noch Andre Ackermann in dem Segelflugzeug „Astir CS Jeans“ dahinter besonders leicht machte. Die Wälder um den Surwolder Steinberg verwirbelten die Luft so stark, dass manch ein Beobachter von „abenteuerlichen Abflügen des Schleppgespanns“ berichtete. Simon meisterte aber auch diese Herausforderungen mit Bravour und bewies dabei ein bemerkenswertes Maß an Konzentration und Engagement. Simon wurde in simulierten Szenarien darauf vorbereitet, wie er im Falle eines unerwarteten Ausklinken des Segelflugzeuges oder einem Triebwerksausfall während des Schlepps reagieren kann. Dies stärkt nicht nur das eigene Selbstvertrauen, sondern trägt auch zur zukünftigen Sicherheit aller Beteiligten bei.
Immer Simon in der „Sierra Bravo“ hinterher – auch das Übersteigen, Untersinken und „Kästchen fliegen“ übte Andre im Segelflieger dahinter, damit Simon ein Gefühl dafür bekommt, wie sich das Ganze im Schleppflugzeug anfühlt…
Ein weiterer Schritt in Simons Fliegerkarriere
Am Ende des Tages konnte Simon sein Wissen und seine Fähigkeiten unter Beweis stellen und schließlich das erfreuliche Ergebnis erzielen: der Erhalt der UL-Schleppberechtigung! Ihn zeichnet eine extreme Hingabe und Leidenschaft für die UL-Fliegerei aus, sodass er diese in allen Facetten kennenlernen und beherrschen will. Wir als Verein sind stolz, ihn in unseren Reihen zu haben, und freuen uns darauf, die positiven Auswirkungen seiner neuen Berechtigung in der Praxis zu erleben! „Ich möchte an dieser Stelle die Möglichkeit nutzen, um mich bei meinem Fluglehrer Thorsten, unserem Flugleiter Reiner und dem „Versuchskaninchen“ Andre im Segelflugzeug hinter mir für die Unterstützung bedanken!“ dankt Simon seinen Vereinskameraden beim Fertigstellen der Papiere.
Ein gewohntes Bild in der Saison 2025? – Immer wieder kommt unser UL zum Schleppen zum Einsatz… Vielleicht ja in der nächsten Saison vermehrt mit Simon am Steuer?!
Wir, der LSV Papenburg-Hümmling e.V., gratulieren dir, lieber Simon, zu deiner UL-Schleppberechtigung! Auf viele spannende Schleppflüge mit unserer C42c oder deiner geliebten TL-96 Sting!
Die ganz schweren Dinger am Haken – Spaß beiseite! Vielleicht ergibt sich nochmal eine F-Schlepp-Session im verschneiten „Winter-Wonderland“ über dem Steinberg?!
